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Faszientraining – Der Weg aus der Schmerzfalle


Bettina Ludwig zeigt den herabschauenden Hund
Bettina Ludwig zeigt den herabschauenden Hund

Faszientraining ist in aller Munde. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über Faszientraining etwas in der Zeitung oder im Fernsehen berichtet wird. Fest steht, dass die Wissenschaft inzwischen einiges mehr über das Organ und muskelumhüllende Bindegewebe (Myo-Faszien) weiß. Forscher haben festgestellt, dass z.B. Rückenschmerzen oder Sportverletzungen oft nicht an den Muskeln liegen, sondern durch Verfilzungen und Verklebungen in den Faszien entstehen.


Den ersten Weltfaszienkongress gab es 2007. Einer der aktivsten und führenden Wissenschaftler in Deutschland ist Dr. Robert Schleip. Er ist Körpertherapeut, Humanbiologe und Lehrer. Dr. Robert Schleip hat mit seinen Kollegen ( Ärzte,Wissenschaftler, Therapeuten) eine bestimmte Art des Trainings entwickelt, die aus der Schmerzfalle hinausführt und das Bindegewebe wieder geschmeidiger, elastischer und stabiler macht. Dadurch werden vorhandene Schmerzen nach und nach weniger und können dann oft auch ganz verschwinden.


Lange Zeit dachte man, dass dieses spezielle Bindegewebe nur ein Art Haltefunktion hat und sonst keinerlei Funktionen besäße. So wie die Forschung der letzten Jahre aber herausgefunden hat, sieht das doch ganz anders aus. Das Gewebe besteht je nach Körperregion anteilig unterschiedlich aus den Bausteinen Protein (Kollagen und Elastin) und Wasser. Bildlich muß man sich die Faszie wie ein Netz, welches mit Fasern durchzogen ist, vorstellen. Je nach Körperregion ist die Webung mal stärker oder lockerer. Ein Kollege von Dr. Schleip, Thomas Myers, bringt den Vergleich mit einer Grapefruit. Schneidet man die Zitrusfrucht auf, sieht man die verschiedenen Strukturen und erkennt deutlich die kleinen weißen Häutchen, die das Fruchtfleisch in kleine Abteilungen abtrennt und zusammenhalten und die dann nochmals von einer dickeren weißen Haut umgeben sind. Dieses Bild hilft einem, das Bindegewebe sich besser vorstellen zu können.


Das im Körper befindliche Bindegewebe wiegt 18-23 kg. 25 % des gesamten Körperwassers speichert das Bindegewebe. Es ist zuständig für die Versorgung der Zellen und Organe mit Nahrung. Dieses besondere Gewebe reagiert und passt sich neuen Anforderungen und Belastungen an. Es kann sich erneuern, aber nur sehr langsam. Je älter ein Mensch ist, desto mehr verliert sein Bindegewebe an Wasser und es neigt zur „Verfilzung“.


DIE VIER GRUNDFUNKTIONEN DES „SPEZIELLEN BINDEGEWEBES“

Formgebend: Hülle, Polster, Schutz, Stütze

Bewegung: dient der Kraftübertragung, Spannung halten, Dehnung

Versorgung: Stoffwechsel, Flüssigkeitstransport, Nahrungszufuhr

Kommunikation: Informationen empfangen und weiterleiten.

Die Funktionen Formgebung und Bewegung sind schon von Wissenschaftlern des Mittelalters erkannt worden. Neu ist der Kenntnisstand über die Funktion der Versorgung und der Kommunikation der Faszien.

Das Myo-Fasziale-Bindegewebe ist mit unzähligen Nervenzellen durchzogen. Deshalb reagieren sie auf Reize. Schon bei geringen Störungen können Schmerzen entstehen.



GESCHMEIDIGES UND FUNKTIONSFÄHIGES BINDEGEWEBE


Jedoch macht man für ein geschmeidiges und funktionsfähiges Bindegewebe viele Faktoren verantwortlich:

  • Ernährung und Flüssigkeitszufuhr

  • Bewegungsreize unterschiedlichster Art (Dehnung und Kräftigung)

  • Psychische Belastung – erst kürzlich wurde nachgewiesen, dass Faszien bei Stress ihre Spannung erhöhen.


BEWEGUNGSFORMEN ZUR SCHMERZFREIHEIT


Um Schmerzen und Verspannungen in den Griff zu bekommen, können verschiedene Bewegungsprogramme helfen. Yoga und Pilates sind zwei dieser Bewegungsformen, die mit genau diesen besonderen Bewegungsmustern, aber auch Entspannungs- und Ausgleichsübungen arbeiten. Auch spezielle sanft federnde Bewegungen führen zum Ziel einer beweglichen Ganzkörperfaszie. Ein Verharren in ständig gleicher Position ist ein absolutes No-Go.

Das Bindegewebe lebt von Bewegung. Dies erklärt auch, dass fast alle Kleinkinder keine Einschränkungen am Bewegungsapparat haben. Kinder klettern, balancieren, hüpfen usw. Alle ihre Sinne sind „hellwach“. Im Erwachsenenalter verliert sich oft der Bewegungsdrang und die Körperwahrnehmung, die Sinne lassen nach.

Als Faszientrainerin kann ich dir die verschiedenen Möglichkeiten eines profession

ellen Faszientrainings vermitteln.



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